Kurz- oder weitsichtig? Die häufigsten Arten von Fehlsichtigkeit
Die Begriffe kurz- und weitsichtig hat jeder schon einmal gehört. Aber was war nochmal was? Und warum braucht Oma eine Lesebrille? Es gibt viele verschiedene Arten von Fehlsichtigkeit. In diesem Artikel erklären wir die, die am häufigsten auftreten.
Kurzsichtigkeit
Fachlich: Myopie
Definition: Kurzsichtige Menschen können Gegenstände in der Nähe gut erkennen, sehen dafür in der Ferne schlechter. Dies betrifft jeden vierten Erwachsenen. Da der Augapfel etwas „zu lang“ ist, schaffen es Lichtstrahlen nicht bis zur Netzhaut und werden zu weit vorne abgebildet. Diese Art von Sehfehler kann erblich bedingt sein, muss aber nicht. Wird Kurzsichtigkeit durch einen AugenCheck beim Optiker/Augenarzt bereits in der Kindheit entdeckt, kann diese verlangsamt werden. Ab dem 20. Lebensjahr gibt es dann in der Regel keine großen Veränderungen mehr.
Symptome
- Gegenstände in der Ferne verschwommen
- Augen zusammenkneifen, um scharf sehen zu können
- Kopfschmerzen
- Angestrengte Augen
Korrektur: Mit Kontaktlinsen oder einer Brille kann Kurzsichtigkeit korrigiert werden. Es werden Linsen bzw. Gläser mit Minuswerten eingesetzt, um den Sehfehler auszugleichen.
Weitsichtigkeit
Fachlich: Hyperopie
Definition: Weitsichtigkeit bedeutet, dass Objekte in der Ferne gut erkannt werden, während nah stehende Gegenstände unscharf sind. Das Auge ist etwas kürzer und Bilder werden anstatt auf, hinter der Netzhaut abgebildet. Meistens ist der Sehfehler erblich bedingt. Babys und Kinder sind i. d. R. weitsichtig, was sich normalerweise dann während des Wachstums verläuft. Bei einigen Menschen passiert dies jedoch nicht und die Fehlsichtigkeit bleibt bestehen. Anfangs sind die Augen noch flexibel und können das „zu kurze“ Auge ausgleichen. Im Jugendalter jedoch spätestens fällt die Weitsichtigkeit auf.
Symptome
- Verschwommenes Sehen im Nahbereich
- Kopfschmerzen
- Anspannung
- Müde Augen
Korrektur: Mit Kontaktlinsen oder einer Brille mit Pluswerten kann die Weitsichtigkeit korrigiert werden.
Hornhautverkrümmung
Fachlich: Astigmatismus
Definition: Menschen mit Hornhautverkrümmung nehmen Objekte sowohl in der Nähe als auch in der Ferne verzerrt wahr. Die Hornhaut ist leicht oval geformt, anstatt kugelförmig. Dadurch wird das Licht nicht auf einem einzigen Punkt auf der Netzhaut fokussiert.
Symptome
- Gegenstände werden wie durch welliges Glas wahrgenommen
- Kleingedrucktes nicht zu lesen
- Kopfschmerzen
- Müde Augen
Korrektur: Mit einer Brille mit entsprechend geschliffenen Gläsern oder torischen Kontaktlinsen kann ein Astigmatismus korrigiert werden.
Alterssichtigkeit
Fachlich: Presbyopie
Definition: Dies bezeichnet einen natürlichen Alterungsprozesses der Augen. Ab ca. 42 Jahren nimmt die Flexibilität ab und die Linse im Auge wird härter. Dadurch kann sich diese nicht mehr gut auf die Fokussierung naher Objekte einstellen. Oft wird Alterssichtigkeit mit Weitsichtigkeit verwechselt, da beides dieselben Auswirkungen hat: Gegenstände in der Nähe können nicht scharf abgebildet werden. Die Ursache ist jedoch eine andere.
Symptome
- Verschwommene Sicht in der Nähe, z. B. Lesen oder Smartphone Nutzung
Korrektur: Es gibt verschiedene Möglichkeiten Presbyopie zu korrigieren und das Auge zu unterstützen. Dazu zählen multifokale Kontaktlinsen, eine Lese- oder eine Gleitsichtbrille.